Die Aufnahme eines Kindes oder Jugendlichen in unsere Wohn– und Tagesgruppen ist immer verbunden mit einer Familienberatung. Wir nehmen uns gemeinsam mit dem Kind und den Eltern vor, herauszufinden, was das Zusammenleben der Familie schwer, manchmal auch nicht mehr möglich machte, ob und wie der Umgang miteinander verändert werden kann, sodass mit der Familie eine stabilere Grundlage für ihr Zusammenleben und somit eine Zukunftsperspektive entwickelt werden kann.
Die Familienberatung findet in der Regel im wöchentlichen bis 14-tägigen Rhythmus statt und wird individuell und bedarfsorientiert gestaltet. Ziel ist die Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern und eine rollenklare Eltern-Kind-Beziehung. Elternarbeit kann dann effektiv sein, wenn sich die Eltern zur Mitarbeit bereit zeigen und Vertrauen in die gemeinsame Arbeit setzen. Die familientherapeutische Arbeit unterstützt die Familie des Kindes oder Jugendlichen ein beziehungsdynamisches Gleichgewicht zu finden, das allen Familienmitgliedern Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet.
Darüber hinaus führt die Familienberaterin im wöchentlichem bis 14-tägigem Rhythmus therapeutische Kurzgespräche mit den Kindern und Jugendlichen. Als situationsbezogenes Gespräch bezieht sich das Kurzgespräch auf den aktuellen Lebenskontext des Kindes oder Jugendlichen. Dabei werden Alltagserlebnisse genutzt, um aus ihnen Gesichtspunkte herauszuarbeiten, die sich im Hinblick auf langfristige Entwicklungsprozesse und gesteckte Zielsetzungen hilfreich erweisen können. Die Familienberaterin kann dem Kind oder Jugendlichen über das Angebot alternativer Konfliktlösungsstrategien die Chance bieten, eine Orientierung zur Entwicklung eines angemessenen Sozialverhaltens zu finden.
Neben der Besprechung situationsbezogener Themen bieten die Kurzgespräche den Kindern und Jugendlichen im geschützten Rahmen auch die Gelegenheit, familienbezogene Anliegen anzusprechen. Die Familienberaterin ist neben den Eltern auch mit den Kindern in einem direkten Kontakt und kann deren Sichtweisen mit berücksichtigen. Dadurch wird gegenseitiges Verständnis von Handlungen und Sichtweisen gefördert.