Familienzentrum Monikahaus

Hilfe für Familien unter einem Dach

Tel.: 069 / 97 38 23 - 0
Sozialdienst Katholischer Frauen e.V. Frankfurt

Projektförderung durch die Glücksspirale

Mittwoch 11. April 2019
Stärke ist besser als Macht – Kick-off-Veranstaltung vom 5. April

„Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind zu erziehen.“ (Afrikanisches Sprichwort)

Das Familienzentrum Monikahaus hat sich dafür entschieden, die pädagogische Qualität in den Erziehungshilfebereichen über ein zweijähriges Projekt weiterzuentwickeln. Um dies umzusetzen, durchlaufen ab Mai 2019 rd. 120 pädagogische Mitarbeiter:innen, die 250 Kinder und Jugendliche im Erziehungshilfebereich und 350 Kinder im Bereich KiFaZ (Kinder- und Familienzentrum) betreuen, eine Fortbildung inklusive Prozessbegleitung und Evaluation. Am 5. April fand dazu die Kick-off Veranstaltung mit den beiden Dipl. Soz.-Päd. Bruno Körner und Maria Wiprich-Hadulla vom SyNA (Systemisches Institut für Neue Autorität®) im Monikahaus statt.

Die Entscheidung für diese Fortbildung haben Vorstand und Geschäftsführung vom Familienzentrum Monikahaus vor allem getroffen, um sich den gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen, sich konsequent weiter zu entwickeln und damit anschlussfähig, zukunftssicher und innovativ zu bleiben.

„Gerade Berufsanfänger:innen geraten im pädagogischen Alltag mit den komplexen Problemlagen von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien oft an ihre Grenzen“, so Heike Sienel, Geschäftsführerin vom SkF e.V. Frankfurt. Es ist festzustellen, dass psychische Auffälligkeiten bei den betreuten Kindern/Jugendlichen sowie ein dereguliertes, destruktives und aggressives Verhalten vermehrt auftreten. Dies führt auf Seite der Pädagogen:innen häufig zu Ohnmacht, Frustration und Ratlosigkeit. Ziel ist, Mitarbeiter:innen nachhaltig darin zu unterstützen, ihre Reflexionsfähigkeit, Resilienz und Handlungskompetenz zu stärken. Dazu ist es nötig, dass das Familienzentrum Monikahaus eine eindeutige pädagogische Richtung vorgibt, damit Kinder, Jugendliche und/oder Eltern bestmöglich begleitet und unterstützt werden.

Die beiden Referenten vom SyNA, Bruno Körner und Maria Wiprich-Hadullah stellten ihr Konzept „Neue Autorität“ vor. Mittlerweile hat man wissenschaftlich nachgewiesen, dass Kinder durch Strafen nichts lernen. Dass sie sogar hinderlich sind, für eine gute Beziehung und eine Kooperation mit dem Kind. Laut Bruno Körner stellt sich gerade in krisenhaften Situationen für Eltern und Pädagogen die Frage, wie kann ich dem Kind/Jugendlichen  begegnen, damit die Situation nicht weiter eskaliert.
Die Grundlagen der Neuen Autorität erarbeiteten vor Jahren Prof. Dr. Haim Omer – ein israelischer Psychologe und Autor und Prof. Dr. Arist von Schlippe – ein deutscher Dipl. Psychologe, psychologischer Psychotherapeut und Supervisor. Sie haben Konzepte für Eltern entwickelt, die Angst vor ihren Kindern hatten und fanden einen Weg des gewaltlosen Widerstands.
Oft geht es bei der Neuen Autorität um wachsame Sorge, um Präsenz, eine innere Haltung, um Entscheidung, um Werte. Die Fortbildung und die Prozessbegleitung im Bereich Erziehungshilfe beginnen im Monikahaus im Mai 2019. Andrea Keller, wissenschaftliche Mitarbeiterin am IKJ – Institut für Kinder- und Jugendhilfe gGmbH – Mainz evaluiert  den Prozess. Klaus Weiher übernimmt die kontinuierliche Prozessbegleitung.

Kinder- und Familienzentrum (KiFaZ) Monikahaus
Vor über 100 Jahren als Fürsorgeverein für gefährdete Frauen und Mädchen gegründet, unterhält der Sozialdienst katholischer Frauen Frankfurt e.V. im Frankfurter Stadtteil Gallus das Familienzentrum Monikahaus. Unter einem Dach bieten wir, die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ein breites Spektrum ambulanter, teilstationärer und stationärer Hilfen an. Grundlage unserer Arbeit ist das christliche Verständnis vom Menschen, jeden in seiner Einzigartigkeit und Würde anzunehmen.